PRA:

PRA (Progressive Retinal Atrophy) gehört zu einer Gruppe von Krankheiten, die dazu führen, dass die Netzhaut des Auges langsam degeneriert. Dies kann zu einer nachlassenden Sehkraft bis hin zur Erblindung führen.

PRA beim Pudel betrifft vor allem die Farben schwarz, braun und silber. Apricotfarbene und weiße Pudel sind weitaus weniger betroffen. Es sind Toy-, Zwerg- und Kleinpudel ggf. betroffen, weitaus weniger jedoch Großpudel.

PRCD (Progressive Rod-Cone Degeneration) ist eine für verschiedene Rassen bekannte Form der PRA.
Das PRCD-Gen ist eine Ursache der meisten, jedoch nicht aller Fälle von PRA beim Pudel.

Bezüglich der genetischen Situation betreffend PRCD unterscheidet man drei Gruppen:

Gruppe A (normal)
beide Gene normal: Hund erkrankt nicht, vererbt kein PRCD-Gen.

Gruppe B (carrier):
ein normales Gen, ein PRCD-Gen: Hund erkrankt selbst nicht, vererbt jedoch PRCD-Gen.

Gruppe C (affected):
zwei PRCD-Gene: Hohe Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung, vererbt PRCD-Gene.

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ED:

Ellenbogen-Dysplasie (ED)

Die Ellenbogendysplasie tritt hauptsächlich bei Hunden großer Rassen während der Hauptwachstumsphase auf (4-5 Monate). Betroffen sind hauptsächlich männliche Tiere, weil sie i.d.R schneller wachsen und ein höheres Körpergewicht haben. In den meisten Fällen tritt die ED beidseitig auf.

Zusätzlich liegt ähnlich wie bei der Hüftgelenksdysplasie eine genetische Disposition vor. Als vorbeugende Maßnahmen sollte dem Welpen und Junghund ein nicht zu energiereiches Futter verabreicht werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit nicht noch weiter zu beschleunigen. Auf Zugabe von Kalk- und Mineralstoffzusätze sollte bei Fütterung von Fertigfutter grundsätzlich verzichtet werden. Ebenso wichtig ist es, den jungen Hund nicht zu früh körperlich zu belasten.

Unter dem Begriff ED werden 3 verschiedene Erscheinungsformen von Ellenbogengelenkserkrankungen zusammengefaßt:

1. Osteochondrosis dissecans (OCD):
Während des Wachstums der Röhrenknochen wandeln sich im Normalfall Knorpelzellen an den Gelenkflächen und Wachstumsfugen durch Verkalkung in Knochenzellen um. Durch eine zu hohe Wachstumsgeschwindigkeit wird die Knorpelschicht zu dick und kann nicht schnell genug verknöchern. Die Knorpelzellen an der Grenze zum Knochen sterben ab, so daß Risse im Knorpel entstehen. Gelenkflüssigkeit gelangt in Kontakt mit dem unter dem Knorpel gelegenen Knochen und den abgestorbenen Knorpelzellen, was zu einer Entzündung des Gelenks führt. Durch die Ansammlung der Flüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguß) wird die Kapsel gedehnt, es entsteht Schmerz und der Hund reagiert mit Lahmheit. Teilweise können sich vom Gelenkknorpel ganze Schuppen ablösen, die in den meisten Fällen an ihrem Platz bleiben, aber auch als freie Gelenkkörper im Gelenk vorliegen können.

2. Fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae (FCP):

Bei dem Processus coronoideus medialis ulnae handelt es sich um den Kronfortsatz der Elle, welcher bei Hunden großwüchsiger Rassen erst im Alter von 4-5 Monaten verknöchert. Kommt es durch unterschiedliches Längenwachstum von Elle und Speiche zu einer Stufenbildung im Ellenbogengelenk, kann der Kronfortsatz durch Überbelastung von der zu langen Elle partiell abbrechen. Gelenkflüssigkeit dringt in den Bruchspalt ein und ruft eine Entzündung, verbunden mit Schmerz und Lahmheit hervor.

3. Isolierter Processus Anconeus (IPA):

Beim Processus Anconeus handelt es sich um einen Knochenvorsprung der Elle, dessen Wachstumsfuge im Alter von 16-20 Wochen geschlossen sein sollte. Fehlt diese knöcherne Verbindung, liegt ein Krankheitsbild vor, das zwei Ursachen haben kann:

 a) verzögertes Längenwachstum der Elle, dadurch Druckveränderung und Irritationen in der Wachstumsfuge  führt zum Isolierten Processus Anconeus.

 b) äußere Einwirkung in Form von übermäßiger Belastung während der Wachstumsfuge führt zur Fragmentierung des Processus Anconeus.

Die betroffenen Hunde zeigen bei allen drei Formen der ED Bewegungsunlust und Lahmheit, oft hervorgerufen durch den entzündungsbedingten Gelenkerguß. Die Schmerzen steigen mit zunehmender Belastungsdauer und können auch durch passives Beugen und Strecken des Ellenbogens hervorgerufen werden. Die Hunde zeigen oft eine typische Schonhaltung mit nach außen gedrehten Pfoten und Unterarmen und nach innen gedrehten Ellenbogen. Bei allen drei Erscheinungsformen der ED treten als Folgeerscheinungen Arthrosen auf.

Therapiemethoden: In leichteren Fällen ohne Auftreten von freien Gelenkkörpern kann die Krankheit durch absolute Schonung und Futterumstellung ausheilen. In schwereren Fällen müssen die freien Gelenkstücke bzw. die abgebrochenen Knochenstücke (z.B. bei FCP) operativ entfernt werden.
Als alternative Behandlungsform bietet sich bei der ED eine frühzitige Krankengymnastik sowie die Goldimplantation an.

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HD:

Hüftgelenksdysplasie (HD):

Die HD ist die bekannteste Erkrankung aus der Gruppe der Dysplasien (Fehlentwicklungen). Bei einer hochgradigen HD verknöchert die Hüfte nicht zum intakten Kugelgelenk; entweder ist die Hüftpfanne ist zu flach, der Oberschenkelkopf zu klein oder nicht rund. So entstehen auf den normalerweise glatten Gelenkflächen Unebenheiten, wodurch es bei jeder Bewegung zu Widerstand und Reibung und folglich zu Schmerzen kommt. Neben den dadurch entstehenden zusätzlichen Knorpelschäden werden auch andere Gelenkstrukturen wie Bänder, Gelenkkapsel und Gefäße in Mitleidenschaft gezogen. Die Hunde stehen nur noch schwer auf und lahmen beim Laufen.

Wie bei der Ellenbogendysplasie spielen sogenannte Rassedispositionen hier eine Rolle, so daß den Züchtern eine große Verantwortung zukommt. Die Diagnose wird durch Röntgen gestellt. Meist leiden großwüchsige Hunderassen an HD. Das liegt daran, daß sie eine längere Wachstumsphase haben als kleinere Rassen. Die Knochen müssen gleichzeitig größer und tragfähiger werden.

Ein Übermaß an Gewicht und Bewegung begünstigen weiterhin die Entstehung von HD. Heranwachsende Hunde sollten nicht zu energie- und proteinreich gefüttert werden, zudem sollte auf den Zusatz von Kalk- und Mineralstoffpräparaten verzichtet werden.

Da auch zu große Belastung in der Wachstumsphase zu Gelenkproblemen führen kann, sollten junge Hunde nur in Maßen bewegt werden. Mehrere Kurzspaziergänge, möglichst auf weichen Wegen (Wald, Wiese) entsprechen dem natürlichen Bewegungsbedürfnis junger Hunde weit mehr und sind gelenkschonender. Treppensteigen und Springen (z.B. Auto) sollten so lange wie möglich vermieden werden. Das Laufen am Fahrrad ist für Junghunde noch nicht geeignet.

Behandlungsmöglichkeiten:

a) nicht operative Verfahren zur Schmerzlinderung:

konservative Behandlung mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten

Neuraltherapie
Akupunktur
Gabe von knorpelschützenden Extrakten (z.B. Canosan, Luposan)

b) operativ (die wichtigsten Techniken):

Denervation
Durchtrennung des Pectineus-Muskels
Femurkopfresektion
Goldimplantation
neues Hüftgelenk (Endoprothese)

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Arthrose:

Arthrose ist die Bezeichnung für eine degenerative Gelenksentzündung. Das bedeutet, daß sich anfangs der Gelenkknorpel zurückbildet. Im Verlauf der Erkrankung kommt es aber auch zur Veränderung des Knochens.
Vermutlich sind angeborene oder verletzungsbedingte Fehlstellungen im Gelenk der Auslöser. Aber auch Überbelastung, z.B. durch deutliches Übergewicht oder zu intensive Bewegung können die Ursache sein. Manche Hunde haben Schmerzen, wenn sie aufstehen müssen. Nach einigen klammen Schritten gehen sie dann meist besser, eventuell sogar beschwerdefrei. Mediziner nennen dies eine Anlauflahmheit.
Leichte Arthrosen melden sich oft ausschließlich bei kaltem, nassen und windigen Wetter.

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Spondylose:

Bei der Spondylose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Wirbelkörper (Arthrose).
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern entstehen Knochenneubildungen, wie Spangen, Höcker und Randzacken (Brückenbildung), die röntgenologisch nachweisbar sind. .

Cauda Equina-Syndrom

Cauda Equina (lat. „Pferdeschwanz“) bezeichnet den hintersten Teil des Rückenmarks und das daraus entspringende Nervenbündel. Diese versorgen die Muskulatur der hinteren Gliedmaßen und der Rute und steuern Kot- und Harnabsatz.
Durch einen Bandscheibenvorfall, bindegewebige oder knöcherne Ablagerungen kommt es zu Einengungen des Wirbelkanals und der Zwischenwirbellöcher zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein. Dies führt zu einer Kompression der Nervenbahnen und neurologischen Symptomen, wie z.B. Lahmheiten der Hintergliedmaßen, Schwanzlähmung, Harn- und Kotinkontinenz. Der Hund weigert sich zu springen, hat Mühe beim Aufstehen und ist allgemein in seiner Bewegung eingeschränkt.
Weitere Ursachen des Cauda Equina-Syndroms können sein: Frakturen und Tumore, Traumen, Mißbildungen, Entwicklungsstörungen (Osteochondrose), Infektionen der Bandscheibe und des Wirbels, Gefäßverschluß, degenerative Alterserscheinungen. Da das Ausmaß der Veränderung der Bandscheibe röntgenologisch schwer nachzuweisen ist, kann eine sichere Diagnose nur durch Kontrastmitteluntersuchung (Myelographie) oder Computertomographie bzw. Magnetresonanztomographie gestellt werden. In schweren Fällen können durch eine Operation die eingeklemmten Nervenwurzeln entlastet werden.
Als konservative Behandlung kommen die manuelle Therapie und die Elektrotherapie zur Anwendung.

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Osteochondrose:

Osteochondrosen sind Absplitterungen von Gelenkknorpeln und treten am häufigsten im Schulter- Knie- und Sprunggelenk auf. Abgesplitterte Knorpel- und Knochenteile („Gelenkmäuse“) liegen frei im Gelenk (Osteochondrosis dissecans; OCD). Die Osteochondrose kann jedoch auch die Bandscheiben und Wirbelkörper betreffen und zum Cauda Equina-Syndrom führen.
Die Diagnose kann durch Röntgen bereits mit 6 Monaten gestellt werden; die Symptome wie Schmerz, Lahmheit und Lähmung treten aber erst später auf. Bei noch nicht abgelösten Knochenteilen ist eine mehrwöchige Entlastung notwendig, ansonsten wird der freie Knochenanteil operativ entfernt und die defekte Knorpelfläche geglättet.

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Diskusprolaps:

Manche Hunderassen zeigen eine besonders ausgeprägte Anfälligkeit für Bandscheibenschäden. Dackel (Dackellähme), Pekinese und Pudel sind davon besonders betroffen, aber auch größere Rassen wie Schäferhund und Dobermann-Pinscher. Ab einem Alter von zehn Jahren können Wirbelsäulenerkrankungen aber bei allen Rassen auftreten. Je nach Schwere des Schadens unterscheidet man die Bandscheibendegeneration, also eine Abnutzung der Bandscheibe, den Bandscheibenvorfall, bei dem die Bandscheibe etwas in den Wirbelkanal vorrutscht, und den Bandscheibenvorfall mit Rückenmarkskompression, bei dem auch der Nervenstrang des Rückenmarks in Mitleidenschaft gezogen wird. Alle drei Erkrankungsformen lösen starke Schmerzen aus, bei einer Schädigung von Nervengewebe kommt es zu Lähmungserscheinungen im betroffenen Körperabschnitt.

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Darmparasiten:

Die häufigsten Erkrankungen im Verdauungstrakt sind auf den Befall mit Parasiten zurückzuführen. Spulwürmer, Bandwürmer, Hakenwürmer, Peitschenwürmer oder Coccidien ernähren sich vom Nahrungsbrei im Darm des Hundes und können auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Besonders für Welpen können die Parasiten eine ernste Gefahr darstellen. Eine regelmäßige Wurmkur gehört zur medizinischen Grundversorgung des Hundes. Beobachtet man Wurmteile oder Eier im Hundekot, muss das Tier so schnell wie möglich behandelt werden. Durchfall, Aufblähung und Darmblutungen können ebenfalls ein Hinweis auf Parasitenbefall sein, auch wenn im Kot keine Spuren zu erkennen sind. Coccidien beispielsweise sind kleine, einzellige Darmparasiten, die vor allem bei kleinen Hunden katastrophale Schäden hervorrufen können und deren Auswirkungen für den Welpen oft sogar tödlich enden. Coccidien sind nur durch mikroskopische Untersuchung des Kots festzustellen.

Durchfall

Von Durchfall spricht man beim Hund, wenn mehrmals hintereinander eine Darmentleerung in wässriger oder dünnbreiiger, oft schleimiger Form erfolgt. Er tritt als Folge von Vergiftungen, zum Beispiel durch verdorbenes Futter, Darmparasiten oder bei einer Schwächung des Allgemeinbefindens auf. Vor allem im Freien sollte man darauf achten, dass der Hund nicht alles frisst, was ihm vor die Nase kommt, denn oft handelt es sich dabei um Verdorbenes. Zur Therapie füttert man dem Hund weiches, breiiges Diätfutter. Lässt der Durchfall nicht nach, sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

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Darmblutung

Blut im Hundekot deutet auf eine Darmblutung hin. Dunkle Blutreste zeugen von Blutungen im oberen Dickdarm, Dünndarm oder Magen. Ursache dafür können Fremdkörper, Geschwüre, Parasiten oder auch Vergiftungen sein. Helles Blut deutet auf eine Entzündung im Enddarm oder der Afterregion, zum Beispiel der Afterdrüsen, hin. Da Darmblutungen ein Hinweis auf schwere Erkrankungen wie Toxoplasmose und Leptospirose sein können, sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden.

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Afterdrüsenentzündung

Die Anal- oder Afterdrüsen befinden sich in den Analbeuteln unterhalb des Afters. Durch Darmerkrankungen oder Verletzungen kann es zu einer Entzündung dieser Drüsen kommen, die sogar zur Abszessbildung führen kann. Durch Lecken, Beißen oder Kratzen in der Aftergegend oder auch durch das so genannte „Schlitten fahren“ versucht der Hund, sich von den Schmerzen zu befreien. Eine Afterdrüsenentzündung muss vom Tierarzt behandelt werden, der die Afterdrüsen leeren kann.

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Erbrechen

Eine mögliche Ursache für ein Erbrechen des Hundes ist, dass er sich überfressen hat. In diesem Fall erbricht er normalerweise nur einmal. Er sollte dann erst einmal auf Diät gesetzt werden. Aber auch ein Fremdkörper in Rachen oder Hals kann den Würgereiz auslösen. Entfernt man diesen oder gelingt es dem Hund, ihn auszuspucken, verschwinden üblicherweise die Beschwerden. Vermehrtes Erbrechen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In diesem Fall sollte der Tierarzt abklären, ob eine Erkrankung vorliegt.

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Futtervergiftung

Vergiftungserscheinungen können durch die Verabreichung von verdorbenem Futter oder stark salzigen oder gewürzten Speisen auftreten, meist liegt die Ursache jedoch buchstäblich auf der Straße, in Form von Tierkadavern oder verdorbenen Essensresten, die der Hund gerne zu sich nimmt. Symptome für eine Futtervergiftung können Fieber, Würgen und Erbrechen, blutiger Durchfall, starker Durst, Blähbauch und gestörtes Allgemeinbefinden sein. Unbehandelt kann diese Erkrankung fatale Folgen haben und sollte deshalb sofort vom Tierarzt versorgt werden.

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Fremdkörper

Zeigt der Hund ein ungewöhnlich ängstliches oder unruhiges Verhalten, kann es sein, dass er einen Fremdkörper in Form eines Steins, Knochenstücks oder Holzsplitters zu sich genommen hat. Befindet sich so ein Fremdkörper im Rachen oder in der Speiseröhre, reagiert der Hund mit Würgereiz oder Brechversuchen. Es sollte unbedingt verhindert werden, dass der Fremdkörper in den Magen oder Darm vordringt, denn dort kann er schwere Entzündungen bis zum Darmverschluss auslösen. Genauen Aufschluss über das Vorhandensein eines Fremdkörpers kann nur ein Röntgenbild geben.

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Organe

Gebärmutterentzündung:

Eine schwere bakterielle Entzündung der Gebärmutter äußert sich durch verändertes Verhalten, Fieber und eitrigen oder klebrigen Ausfluss aus der Vagina. Da die Entzündung auf das Bauchfell übergreifen kann, muss die Hündin sofort behandelt werden. Meist ist eine Totaloperation (Entfernung der Gebärmutter) die einzige Heilungschance.

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Gelbsucht

Durch eine Verstopfung der Gallenblase, verursacht durch Spulwürmer, Gallensteine oder Geschwüre oder auch durch Lebererkrankung, Infektion oder Vergiftung kann es zu Gelbsucht kommen. Typisch für dieses Krankheitsbild ist die Gelbfärbung der Augen. Der Kot der an Gelbsucht erkrankten Tiere ist meist hellbraun bis grau und fettig. Die unbehandelte Gelbsucht führt zu Schwächeanfällen, Teilnahmslosigkeit und sogar zum Tod.

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Magendrehung

Besonders bei großen Hunden mit schmaler, tiefer Brust, aber auch beim Dackel, besteht die Gefahr einer Magendrehung. Der Magen des Hundes ist nur am Mageneingang und am Magenausgang „befestigt“, wenn er sich also dreht, werden diese Öffnungen verschlossen und der Magen kann sich in keine Richtung entleeren. Der im Magen befindliche Speisebrei beginnt zu gären und der Hund erleidet kolikartige Schmerzen. Da auch wichtige Blutgefäße abgeschnitten werden, wird der Kreislauf stark beeinträchtigt, was letzten Endes zum Kreislaufzusammenbruch führt. Bei einer Magendrehung reagiert der Hund zunächst mit Unruhe, er steht wiederholt auf und legt sich wieder hin, versucht zu erbrechen, die Extremitäten kühlen aufgrund der Kreislaufstörungen ab und der Bauch fühlt sich trommelförmig aufgebläht an. Da diese Erkrankung innerhalb von zwei Stunden zum Tod führen kann, ist eine sofortige Notoperation zur Rettung des Hundes notwendig.

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Blasenentzündung/ Blasensteine

Ist der Harn des Hundes übel riechend und enthält Eiter oder Blut, liegt wahrscheinlich eine Blasenentzündung vor. Das Wasserlassen bereitet dem Hund sichtbar Schmerzen. Eine Blasenentzündung kann durch Bakterien oder eine Erkältung ausgelöst werden. Zudem können sich Blasensteine bilden, die im schlimmsten Fall die Harnröhre verstopfen.

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Infektionskrankheiten: 

Staupe

Die Staupe ist eine der bekanntesten und gefürchtetsten Infektionskrankheiten der Hunde. Das Staupevirus kommt in allen Ländern mit Hundehaltung vor und ist auch hierzulande noch weit verbreitet. Ihr Hund kann sich nicht nur durch Kontakt mit einem anderen Hund anstecken. Gefahr droht vielmehr auch beim Waldspaziergang, weil z. B. Marder und Frettchen die Krankheit übertragen können. Die Viren werden von infizierten Tieren mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden.
Eine besondere Gefahr sind Tiere, die Erreger ausscheiden, ohne selbst Krankheitsanzeichen zu zeigen. Besonders Hundewelpen sind in den ersten Lebenswochen gefährdet, aber auch ältere Hunde können erkranken.
Erste Krankheitsanzeichen treten etwa 1 Woche nach der Ansteckung auf.
Sie beginnen mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit und Mattigkeit. Begleitet werden die Symptome von anfänglich wässrig-klarem Augen- und Nasenausfluss, der im weiteren Verlauf dann zähflüssig-eitrig wird. Dieser Ausfluss ist in höchstem Maße ansteckend. Entweder unmittelbar anschließend, oder nach einer Phase der scheinbaren Erholung, können weitere Krankheitssymptome auftreten: Erbrechen, wässrig bis blutiger Durchfall (Darmform der Staupe) und/oder Husten, Atembeschwerden, Lungenentzündung (Lungenform der Staupe).
Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die sog. nervöse Form der Staupe. Dabei verursacht das Staupevirus Schädigungen im Gehirn. Dies äußert sich in psychischen Veränderungen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen, vergleichbar dem Erscheinungsbild der Epilepsie. Der Schweregrad der verschiedenen Formen kann variieren. Die „nervöse“ Form endet jedoch praktisch immer tödlich bzw. erfordert, dass der Hund aus tierschützerischen Gründen eingeschläfert werden muss.
Der Verlauf der Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein und zu bleibenden Schäden führen, wie z. B. an den Zähnen (Staupegebiss) oder den Fußballen (Hard-Pad-Disease), häufig endet sie jedoch tödlich.

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HEPATITIS (H.C.C.)

Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende Virushepatitis. Gefährdet sind allerdings nur Hunde. Auf den Menschen ist diese Infektionskrankheit nicht übertragbar. Kranke, aber auch gesund erscheinende Hunde sind die Hauptüberträger der Er­krankung. Ein direkter Kontakt zwischen Hunden ist jedoch nicht immer erforderlich, weil das Virus lange ansteckend bleibt und so auch indirekt übertragen werden kann. Hunde, welche die Erkrankung überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.
Die Krankheit beginnt, wie alle Virusinfektionen, mit Fieber, allgemeiner Mattigkeit, Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu Augen- und Nasenausfluss (aus diesem Grund wurde die Krankheit früher oft mit Staupe verwechselt), Erbrechen, manchmal auch Durchfall und zu Schmerzen im Bauchbereich.

Als Leitsymptom kann eine Berührungsempfindlichkeit in der Leberregion angesehen werden.

Die Leberschädigung verursacht unter anderem Störungen in der Blutgerinnung. Daneben kann es bei dieser Erkrankung auch zu einer vorübergehenden Hornhaut­trübung am Auge und zu chronischen Nierenschäden kommen. Schwerst erkrankte Hunde sterben unter Krämpfen teilweise sogar über Nacht, ohne vorher lange krank gewesen zu sein. Hunde, die überleben, zeigen verringerte Gewichtszunahme, und oftmals bleibt eine chronische Hepatitis zurück.

Bei Welpen kann es innerhalb von 2-5 Tagen nach der Ansteckung zu plötzlichen Todesfällen kommen.

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TOLLWUT

Gewiss sind Ihnen die veterinärpolizeilichen Hinweisschilder auf einen „Tollwut­sperrbezirk“ an vielen Ortseinfahrten bekannt. Der Gesetzgeber trägt damit der Tatsache Rechnung, dass die Tollwut nach wie vor eine der gefährlichsten Virus­infektionen für Mensch und Tier ist. Tollwut ist nicht heilbar. Empfänglich für die Krankheit sind alle warmblütigen Tiere. Die Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwut­infizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt, aber auch Hautverletzungen wie Schürfwunden sind mögliche Eintrittspforten. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden, „besonders zutrauliche Wildtiere“ oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren.
Das Auftreten der Erkrankungserscheinungen nach der Infektion kann sich über 14-30 Tage, selten auch länger hinziehen. Der Erreger wandert von der Eintritts­pforte entlang der Nervenbahnen über das Rückenmark zum Gehirn. Von dort gelangen die Erreger in die Speicheldrüsen. Die Übertragung der Tollwuterreger ist bereits vor deutlichen Krankheitsanzeichen möglich.
In typischen Fällen verläuft die Tollwut in drei Phasen. Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung (scheue Tiere werden z. B. zutraulich).
Im weiteren Verlauf kann es zu Erregungszuständen und Aggresivität (Exzitationsstadium) und schließlich kurz vor dem Tod zu Lähmungen (Paralyse-stadium) kommen. Häufig können die Tiere aufgrund der Lähmung nicht mehr schlucken, die Tiere speicheln und können nicht trinken. Da die Krankheits­erscheinungen bei Tollwut sehr vielfältig sein können, muss dringend empfohlen werden, falls Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier hatte, unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann.
Für Auslandsreisen ist zu beachten, dass die einzelnen Länder so genannte Einreisebestimmungen erlassen haben. In der Mehrzahl der Fälle wird die Einreise mit einem Hund nur dann erlaubt, wenn eine gültige Tollwutimpfung nachgewiesen werden kann. Diese muss in der Regel mindestens vier Wochen, höchstens aber
ein Jahr zurückliegen. Nähere Auskünfte erteilen Tierärzte, das Deutsche Grüne Kreuz, Veterinärämter und Automobilclubs.

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Leishmaniose

Die Leishmaniose ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, die von der Sandmücke übertragen wird. In Europa kommt dieser Erreger hauptsächlich in den Mittelmeerländern vor, man sollte sich also vor einem Urlaub mit Hund genau über Gesundheitsrisiken und Vorbeugungsmaßnahmen beim Tierarzt informieren. Ein Zecken- und Flohhalsband kann zum Beispiel die Sandmücke abschrecken. Die Leishmaniose tritt in vielen verschiedenen Variationen auf, meist bilden sich jedoch offene Wunden am ganzen Körper. Aufgrund der verschiedenen Bakterienstämme ist diese Krankheit schwierig zu behandeln und führt häufig zum Tod des Tieres.

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PARVOVIROSE

Praktisch über Nacht verbreitete zu Beginn der 1980er Jahre eine für Hunde tödliche Virusinfektion Angst und Schrecken bei Hundebesitzern: Parvovirose.
Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist dabei das Problem,
dass die Erreger sehr langlebig sind und eine hohe Ansteckungsfähigkeit
haben. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen, sie besitzen eine
hohe Widerstandskraft gegenüber Umwelteinflüssen wie z. B. Hitze und Kälte,
aber auch gegen Desinfektionsmittel.

Praktisch jedes „Hundehäufchen“ stellt eine potenzielle Gefahr dar. Sei es, dass Ihr Hund beim Ausgang daran schnuppert, oder dass Sie selbst das Virus, z. B. an den Schuhen haftend, mit nach Hause bringen.
Von der Ansteckung Lis zum Krankheitsausbruch (Inkubationszeit) vergehen nur 3-7 Tage.
Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit. Bald darauf stellt sich Erbrechen und schwerer, meist blutiger Durchfall ein. Bei sehr jungen Welpen kann die Infektion zum akuten Herztod führen, ohne dass die Welpen vorher Krankheitssymptome gezeigt haben. Erkrankte Hunde müssen umgehend in tierärztliche Intensivbehandlung. Da gegen das Virus alle Medikamente nahezu unwirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung vor allem bei jüngeren Hunden häufig zum tödlichen Verlauf.

Bei Hunden, die die Erkrankung überleben, können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben. Die Parvovirose wird gelegentlich auch als „Katzenseuche der Hunde“ bezeichnet. Eine Ansteckung durch Katzen ist jedoch ausgeschlossen. Dagegen können Hunde in seltenen Fällen als Ansteckungsquelle für Katzen fungieren.
Untersuchungsergebnisse von Prof. Truyen (Universität Leipzig) haben gezeigt, dass die zweimalige Impfung gegen Parvovirose in vielen Fällen nicht ausreicht, um Hunde sicher vor Parvovirose zu schützen. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie rät Prof. Truyen daher zu einer frühen
Parvoimpfung ab der 6. Woche und zu einer Nachimpfung in der 15.-16. Lebenswoche.

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LEPTOSPIROSE   (Stuttgarter Hundeseuche, Weilsche Krankheit)

Diese Infektionskrankheiten werden durch bestimmte Bakterien hervorgerufen und können sowohl Tiere als auch Menschen betreffen. Die Erkrankung zähit somit zu den möglichen Zoonosen.
Hunde jeder Altersgruppe sind für die Krankheiten empfänglich. Infizierte Hunde können Erreger über lange Zeit mit dem Urin ausscheiden. Daneben sind infizierte Ratten und Mäuse eine wichtige Infektionsquelle. jedoch muss der Hund nicht unbedingt direkten Kontakt mit diesen Tieren oder mit Artgenossen haben. Der Erreger kann nämlich über längere Zeit in Pfützen überleben, sodass sich Hunde, die daraus trinken, auch auf diesem Weg anstecken können.

Ein bis zwei Wochen nach der Infektion kommt es zur Erkrankung mit oft typischen, schwer zu deutenden Symptomen. In schweren Fällen beginnt die Krankheit mit plötzlicher Schwäche, Futter­verweigerung, Erbrechen und Fieber. Atembeschwerden und vermehrter Durst sind ebenso wie häufiger Harnabsatz weitere Anzeichen. Bei manchen Hunden entwickelt sich eine Gelbsucht. Erkrankte Hunde erheben sich nur ungern und äußern Schmerzen bei Druck auf die Nierengegend. Das Überstehen der Krankheit kann chronische Nierenschäden hinterlassen.

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CORONAVIRUSINFEKTION

Hierbei handelt es sich um eine erst seit kurzem bekannte, hochansteckende Darm­infektion. Die Krankheit kann Hunde jeden Alters befallen. Die Infektion ist in Europa, Nordamerika und Australien bekannt, dürfte jedoch weltweit verbreitet sein.
Das Virus verursacht besonders bei jungen Hunden Fressunlust, wässrigen Durchfall mit Blutbeimengung und Erbrechen. Die Krankheit ist deshalb nur schwer von der Parvovirose zu unterscheiden, die jedoch in der Regel weitaus schwerer verläuft. Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt durch Kontakt mit Kot, der von infizierten Hunden ausgeschieden wird.

Vorbeugung:

Ein wirksamer Impfstoff steht in Deutschland noch nicht zur Verfügung. Ihr Tierarzt wird Sie aber gerne über den aktuellen Stand der Entwicklung informieren.

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VIRUSHUSTEN

Diese Erkrankung der Luftröhre und der Bronchien wird oft irreführend auch als Zwingerhusten bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass zwar am häufigsten Hunde betroffen sind, die mit vielen anderen eng zusammenleben (z. B. im Zwinger, Tierheim, Hundesportplatz), grundsätzlich kann aber jeder Hund davon betroffen sein, der beim Auslauf mit Artgenossen in Kontakt kommt. Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion. Die Ursache für den Husten sind bestimmte Virusarten, wie z. B. das Parainfluenza- und das Adenovirus. Bakterien können zu einem komplizierten Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung beitragen, wenngleich in den seltensten Fällen akute Lebensgefahr besteht. Gequälter, trockener Husten, der anfallsweise heftig bellend auftritt, beeinträchtigt aber das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit der Hunde außerordentlich. Überall wo viele Hunde zusammenkommen, verbreitet sich der Husten sehr rasch.

Vorbeugung:

Spezielle, moderne Kombinationsimpfstoffe, die üblicherweise zur Schutzimpfung gegen die in dieser Broschüre beschriebenen Krankheiten eingesetzt werden, schützen auch gegen Parainfluenza- und Adenoviren, die am Zustandekommen des Virushusten beteiligt sind. Faktoren, die eine Schwächung der körpereigenen Abwehr verursachen, können die Erkrankung begünstigen. Zur Unterstützung der Abwehrkräfte sollten die Tiere vor negativen Stressfaktoren eine Stärkung der unspezifischen Immunabwehr durch einen lmmunmodulator bekommen.

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Ehrlichiose/ Borreliose/ Babesiose

Diese Krankheiten werden ausschließlich von Zecken übertragen. Ehrlichiose- und Babesiose-Erreger stammen zwar aus südlichen, warmen Ländern, breiten sich aber immer mehr auch in Mitteleuropa aus. Bei den Erregern handelt es sich um Blutparasiten, die sich in den weißen Blutkörperchen vermehren und schwerwiegende Erkrankungen mit hohem Fieber und Apathie bis hin zu Lähmungserscheinungen auslösen. Der effektivste Schutz vor diesen Krankheiten ist die Abwehr von Zecken mit Hilfe von Sprays oder Zeckenhalsbändern. Unbehandelt führen Ehrlichiose und Babesiose oft zum Tod. Die Borreliose verursacht wie beim Menschen Gelenkentzündungen und kann im fortgeschrittenen Stadium auch die Organe schädigen. Gegen diesen Erreger existiert mittlerweile ein Impfstoff. Neben der Vorbeugung durch Zeckenhalsbänder oder Anti-Zecken-Ampullen kann man das Tier auch nach Zecken absuchen. Hat sich eine Zecke im Fell oder in der Haut festgesetzt, sollte man sie so schnell wie möglich entfernen, damit sie möglichst wenige Erreger abgeben kann. Am besten benützt man dazu eine spezielle Zeckenzange, mit deren Hilfe man die gesamte Zecke samt Kopf problemlos entfernen kann. Danach sollte man die Einstichstelle einige Zeit lang auf Veränderungen beobachten.

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Impfungen

 

SCHUTZIMPFUNG

Lebensgefährlichen Infektionskrankheiten kann man am sichersten durch eine Schutzimpfung vorbeugen. Impfstoffe gelten zu Recht als die wirksamsten Medikamente überhaupt!
Bis heute gibt es leider keine Arzneimittel, mit denen eine Virusinfektion geheilt werden kann. Der Tierarzt kann im Krankheitsfall nur bemüht sein, den Verlauf zu mildern und das Schlimmste zu verhindern. Deshalb ist bei Viruserkrankungen die Schutzimpfung die sicherste Möglichkeit, Krankheiten zu verhindern.

Durch die lmpfung wird der Hund immun. Dieser Immunschutz umfasst jeweils nur die Krankheit, gegen die geimpft wurde. Eine Staupeimpfung schützt deshalb nicht gegen Parvovirose und umgekehrt. Damit der Hund nicht gegen jede einzelne Krankheit einzeln geimpft werden muss, hat die moderne Impfstoff-Forschung so genannte Kombinationsimpfstoffe entwickelt, die besonders für die jährliche Wiederholungsimpfung viele Vorteile aufweisen und deshalb heute bevorzugt eingesetzt werden.
Kombinationsimpfstoffe sind genauso sicher, wirksam und verträglich wie Einzelimpfstoffe. Kombinationsimpfstoffe sind kostengünstig und reduzieren die Zahl der notwendigen Injektionen. Kombinationsimpfstoffe vereinfachen die lmpfung und helfen, gefährliche Immunitätslücken zu vermeiden – zum Wohl von Tier und Mensch.

WELCHE IMPFUNGEN SIND NOTWENDIG?

Hunde können heute zuverlässig gegen Staupe – Hepatitis – Parvovirose – Leptospirose – Virushusten – Toliwut geschützt werden. Dafür stehen Einzel- und Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.
Optimaler Schutz vor Parvovirose und Staupe wird erzielt, wenn Welpen möglichst
früh, etwa ab der 5. Lebenswoche, mit speziellen Welpenimpfstoffen geimpft werden und diese so genannte Grundimmunisierung dann zusammen mit den anderen Impfungen abgeschlossen wird. Beginnend mit der 9. Lebenswoche sollten Welpen gegen alle Infektionskrankheiten grundimmunisiert werden. Hierfür sind sog. 7fach-Impfstoffe geeignet. Da bei der Impfung von Welpen individuelle Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen, sollten Sie sich nach dem Erwerb eines Hundes vertrauensvoll an Ihren Tierarzt wenden. Er wird für Sie gerne ein lmpfprogramm erstellen, das den jeweiligen Umständen Rechnung trägt und Ihrem Hund einen optimalen Schutz gewährleistet.
Die jährliche Wiederholungsimpfung beim Hund ist heute dank neuer Impfstoffentwicklungen sehr einfach geworden. Durch die 8fach-Impfung genügt einmal im Jahr eine Injektion, um den Impfschutz gegen alle gefährlichen Infektionskrankheiten aufrechtzuerhalten – damit Ihr Hund auch in kritischen Situationen zuverlässig geschützt ist.

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Haut

Neben den Hautreizungen durch Floh-, Läuse- und Zeckenbisse kann der Hund verschiedene andere Hautkrankheiten entwickeln.

Futterallergie

Heftiger Juckreiz am ganzen Körper kann durch Zusatzstoffe im Futter oder eine Eiweißallergie ausgelöst werden. Auch Hautentzündungen sind in diesem Zusammenhang möglich. Der Tierarzt vermag durch die Verordnung einer Spezialdiät den Allergieauslöser feststellen. Hält man sich an diese Diät und die Anweisungen des Tierarztes, kann der Juckreiz abheilen.

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Atopie

Die Atopie ist das Gegenstück zum menschlichen Heuschnupfen oder der Stauballergie. Beim Hund kommt es allerdings kaum zu Auswirkungen auf die Schleimhäute an Augen und Nase, sondern die Allergieanzeichen beschränken sich auf die Körperhaut. Pollen und Staub lösen Juckreiz und Entzündungen aus und es kann auch zu Haarausfall kommen. Wie beim Menschen gestaltet sich die Suche nach dem Allergieauslöser oft schwierig. Manchmal ist es möglich, die Allergie durch aufmerksame Beobachtung auf eine bestimmte Pollenart einzugrenzen. Auch ein Allergietest kann zu einem Ergebnis führen.

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Milben

Die häufigste Milbenart ist die Ohrmilbe, die sich im Ohr des Tieres einnistet. Andere Milbenarten befallen die Haut. Die jeweils geeignete Behandlungsart muss vom Tierarzt festgelegt werden.

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Hautpilze

Hautpilze verursachen oft überhaupt keine Symptome, sind aber dennoch ansteckend, auch für den Menschen. Die Pilzsporen befinden sich im Fell, auf dem Lager und in der Luft. Manchmal äußert sich ein Pilzbefall durch Juckreiz oder Schuppenbildung. Hat man den Verdacht, dass der Hund mit einem Hautpilz infiziert ist, sollte man dem Tierarzt die nähere Diagnose überlassen.

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Bakterielle Hautkrankheiten

Bakterien können sowohl Infektionen der Oberhaut als auch der tiefer liegenden Hautschichten verursachen. In der Oberhaut bilden sich besonders bei dickfelligen Rassen wie dem Deutschen Schäferhund oft nässende Ekzeme, ausgelöst durch kleine Verletzungen oder auch Allergien. Hautfalten, zum Beispiel an Lefzen und Rute, bilden ebenfalls eine gute Angriffsfläche für Bakterien. An diesen Stellen kann es zu eitrigen Entzündungen kommen, die man auch durch ihren üblen Geruch bemerkt. Faltige Haut, wie beispielsweise die der Bulldogge, ist anfällig für Eiterflechte und Akne. Erstere tritt vor allem am Bauch und an den Beinen auf, letztere beschränkt sich auf den Vorderkopf.

Tiefer gehende Hautkrankheiten sind für den Hund wesentlich schmerzhafter und gefährlicher. Vor allem Rüden werden von Staphylokokken heimgesucht, die eine schmerzhafte Entzündung mit Rötung und Juckreiz zwischen den Zehen auslösen. Diese Erkrankung muss mit einer ausgedehnten Antibiotika-Kur behandelt werden. Eitrige Entzündungen des Nasenrückens können sich auf das ganze Gesicht ausbreiten. Manche Hunde entwickeln durch das Liegen auf hartem Untergrund eine Hornhaut an den Gelenken, die sich ebenfalls eitrig entzünden kann. All diese tiefer liegenden Hauterkrankungen erfordern eine äußerst langwierige Behandlung.

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Ohrenentzündung beim Hund 

Krankheitsbild
Starker Juckreiz und Kopfschütteln

Kratzen am Ohr

Rötung und Schwellung der Ohrmuschel

Austritt von übel riechendem Ohrschmalz

Verhaltensänderung (Hund zieht sich zurück, wirkt apatisch)

Bei chronischem Verlauf: Hörprobleme, Hörverlus
Ursachen

Bakterien

Pilze

Fremdkörper

Parasiten (Ohrmilben, Zecken …)

Eindringen von Wasser (z. B. durch häufiges Schwimmen)

Verstopfung des Gehörgangs (Haare, Schmutz, eingetrocknete Sekrete …)

Allergien

Autoimmunerkrankungen

Rassespezifische Besonderheiten – Hängeohren
(bei Cockerspaniel, Schäferhund, Dackel, Golden u. Labrador Retriever, Pudel …)

starke Behaarung im Ohr

langer, enger Gehörgang

Verletzungen

Behandlungsfehler bei Pflege: – aggressive Reinigungspräparate

Verletzung durch die Verwendung von Wattestäbchen

Verletzung durch die Schere bei der Haarentfernung
Vorsoge

Regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Behandlung durch den Tierarzt

Therapie

Da eine Ohrenentzündung meist durch mehrere Faktoren ausgelöst wird, sollte die Behandlung durch ein Kombinationspräparat erfolgen, bestehend aus:

einem Antibiotikum ( zur Bakterienbekämpfung)

einem Antimykotikum (gegen Pilze)

einem Entzündungshemmer (lindert Juckreiz, Schmerzen und Schwellung

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